headerbildmobil1 headerbildmobil2 headerbildmobil3 headerbildmobil4 headerbildmobil1
Logo
Buchpromotion on


Sunshine Tour 2012

(Letzte Änderung: 9.07.2017 @ 10:04)

1. Tag: 31.03.2012

Rrrrrrrrring. Rrrrrrrrrrrring.

Das Rattern des Weckers morgens um 2.45 Uhr ist einfach nur grausam. Kaum vier Stunden ist es her, dass wir unser Gepäck im Flur verstaut haben und todmüde ins Bett gefallen sind und nun sollen wir schon wieder raus aus den Federn? Erbarmungslos treibt mich Anja an und scheint viel besser in die Gänge zu kommen als ich. Aber es hilft nichts, ich muss aufstehen.

Schnell ins Bad und die Kinder wecken. Lisa-Marie (10) und Annalena (7) gucken ein wenig verstört, als wir ihnen eröffnen, dass auch für sie die Nacht zumindest unterbrochen wird.

Ohne Kaffee geht nichts, denn uns steht eine dreieinhalbstündige Autofahrt von Paderborn nach Amsterdam bevor und da sollte man besser wach sein.

Schnell räumen wir die Koffer ins Auto, die Kinder hinterher und anschließend uns selbst und wie geplant sind wir pünktlich um 3.30 Uhr startklar. Es ist eiskalt draußen. 3° C lassen uns richtig frieren, dazu pfeift ein fieser Wind um die dunklen Ecken. Schnell die Heizung an. Die Mädels verkriechen sich in ihre Schlafsäcke und sind schon fast wieder eingeschlafen, als wir Paderborn verlassen.

Kurz nach der holländischen Grenze machen wir die erste größere Pause und halten bei Mc Donald´s. Ein Cappucino würde jetzt genau richtig kommen. Leider ist der Laden noch nicht richtig geöffnet. Nur der Drive-In ist schon in Betrieb. Einen Cappucino in der einen und einen Muffin in der anderen Hand stehen wir frierend vor unserem Auto und kämpfen gegen die Müdigkeit.

Weiter geht´s zum Airport Parking in Amsterdam. Wir haben eine Reservierung und müssen keine fünf Minuten warten, bis alle Formalitäten erledigt sind. Koffer raus, Schlüssel abgeben und warten bis der Shuttle uns zum Terminal bringt. In der Zwischenzeit schauen wir uns ein wenig um und staunen, wie viele Autos mit deutschen Kennzeichen hier stehen.

Zusammen mit einigen anderen Reisenden werden wir in einem Van zum Terminal gefahren und sind ca. zehn Minuten später da. Der Fahrer spricht Englisch. Er ist ein netter, gut gelaunter Typ und weist alles Gäste darauf hin, dass sie sich telefonisch melden sollen, wenn sie wieder zurück in Amsterdam sind. Außerdem sollen wir uns die Stelle merken, wo wir jetzt abgesetzt werden. Genau hier wird auch der Pick-up für den Rücktransfer zum Airport Parking sein.

Der Check-in am Flughafen geht schnell. Es ist hier nicht so trubelig wie in Frankfurt und der Flughafen hat nicht so lange Wege. Der Flug mit US Airways nach Miami geht nicht nonstop, sondern hat eine Zwischenlandung in Philadelphia. Dort kommen wir bei ganz schlechtem Wetter an. Es ist sehr trübe und 7° C kalt. Von der Skyline sieht man so gut wir gar nichts.

Da wir einen inneramerikanischen Anschlussflug haben, müssen wir in Philadelphia unser Gepäck aufnehmen und gleich wieder auf einem für connecting flights reservierten Gepäckband abliefern. Das ist alles ziemlich gut organisiert und geht ruckzuck. Auch die ganze Wegweisung für Anschlussflüge nach Florida ist sehr gut. Immigration geht ebenfalls ganz flott. Es ist nicht viel los und die Schlangen sind entweder gar nicht vorhanden oder nur ganz kurz. Der Immigration Officer guckt streng, stellt eine Standardfrage und stempelt unsere Pässe. Willkommen in Amerika! Customs winkt uns einfach durch.

Nun können bzw. müssen wir fast fünf Stunden totschlagen. Das ist das wirklich Unangenehme. Man ist übermüdet und möchte einfach nur in die Horizontale, muss aber stundenlang auf einen weiteren Flug warten. Andererseits können wir so einige Hundert Euro sparen und das ist für uns ein gewichtiges Argument diese Unannehmlichkeiten zu akzeptieren.

Kurz vor Miami kommt eine Durchsage, dass ein heftiges Gewitter über Südost-Florida und dem Atlantik tobt. Der Pilot weicht dem Unwetter aus und so verzögert sich die Landung um ein paar Minuten. Gegen 18.30 Ortszeit ist haben wir das Gröbste hinter uns. Wir landen in Miami International Airport und rollen zu unserem Gate.

Immer das gleiche Spielchen: Man soll angeschnallt bleiben, bis die Anschnallzeichen erloschen sind und das Flugzeug seine endgültige Parkposition erreicht hat. Dann endlich machte es click, click, click. Alle schnallen sich ab und springen in den Gang in der Hoffnung so 30 Sekunden eher aus dem Flugzeug zu kommen. Die Ernüchterung folgt, als sich herausstellt, dass genau zwei Reihen vor einem die Leute ewig brauchen bis sie in die Gänge kommen. Alles wartet. Da! Endlich tut sich vorne was. Die Schlange ungeduldig Wartender kommt langsam in Bewegung und trippelt vorwärts. "Thank you. Bye." verabschieden uns die Flugbegleiter und wir gehen über die Gangway.

Kein Vergleich zu Philadelphia: Die Luft ist warm und ein wenig feucht. Das merkt man sofort. Draußen sehen wir tropische Pflanzen und Riesenpfützen. Das Gewitter muss Miami voll erwischt haben. Gut, dass wir da nicht reingeflogen sind.

Wir nutzen die Rollflächen, um schneller und bequemer durch die langen Flughafenhallen zu dem Skytrain zu kommen, der uns an der Mietwagen-Zentrale abliefert. Das ist in Miami ähnlich gut gelöst wie z.B. in Las Vegas. Alle Mietwagen-Firmen befinden sich an einer Stelle und der Transfer dorthin geht sehr schnell.

Anja legt bei Alamo unseren Voucher vor und regelt die Formalitäten. Ich muss nur noch mit meiner Kreditkarte und dem Führerschein anrücken, schon ist alles erledigt. In der Choice Line entscheiden wir uns für einen silberfarbenen viertürigen Acadia.

Nur ein paar Blocks vom Airport entfernt haben wir ein Zimmer im Red Roof Inn gebucht. Draußen ist es mittlerweile dunkel und wir folgen den Anweisungen des Navis. Keine Viertelstunde später sind wir bei unserer Unterkunft.

Wie wunderbar warm und weich die Luft doch ist! Einfach herrlich! Immer noch sind es milde 22 ° C. Kein Vergleich zu der scharfen Kälte, die es in Deutschland in den letzten Wochen gegeben hat. Ich genieße geradezu das Schleppen der Koffer zu unserem Zimmer. Wir kommen dabei am Motel-Pool vorbei, wo noch reges Treiben herrscht. Hier hat keiner einen dicken Pullover oder lange Hosen an. Überall wachsen tropische Pflanzen und lässige Musik dudelt von irgendwo her.

Schnell reiße ich mein Kapuzen-Sweatshirt runter und wechsele erst einmal in kurze Klamotten. Zu essen haben wir gar nichts, also versorgen wir uns notdürftig an der Snack- und Getränkestation des Motels. Die Kinder möchten am liebsten sofort in den Pool, aber wir stecken sie ins Bett. Und uns auch.

Ich freue mich auf den nächsten Tag - vor allem auf die Wärme, die mir in den kalten Wintermonaten in Deutschland so fehlt.