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Sunshine Tour 2012

(Letzte Änderung: 9.07.2017 @ 10:04)

2. Tag: 01.04.2012

Wie nicht anders zu erwarten war, sind wir in aller Herrgottsfrühe wach. In der Hoffnung, dass es wenigstens gegen 5.00 Uhr ist, krame ich das Handy hervor und stelle mit Schrecken fest, dass es kurz nach halb drei ist. Also mitten in der Nacht, dabei knurrt der Magen und ich bin putzmunter. Na prima.

Meine Damen räkeln sich auch schon unruhig. 2.30 Uhr ist natürlich jenseits von Gut und Böse und bis zum Frühstück sind es noch dreieinhalb Stunden. Was tun? Die Kinder möchten am liebsten in den Pool, aber der ist closed und außerdem können wir noch keine nassen Badeklamotten gebrauchen. Erst einmal müssen wir uns in unserem Auto häuslich einrichten.

Bleibt nichts anderes übrig als noch ein wenig zu dösen und sich die Zeit im kostenlosen WLAN des Red Roof Inn zu vertreiben. Ich checke den Wetterbericht und der ist prima. Draußen ist die Luft lauwarm, keine Spur von der aggressiven Kälte zuhause. T-Shirts und Shorts sind angesagt. Wir ziehen uns an und warten, dass der Frühstücksraum öffnet.

Punkt 6.00 Uhr ist es so weit und wir stehen auf der Matte. Noch ist niemand außer uns da. Es gibt complimentary continental breakfast: Bagels, Toast, Joghurt, Müsli mit Rosinen, quietschbuntes müsliähnliches Zeug, künstlich schmeckenden O-Saft und Kaffee. Nichts Besonderes also, aber zum Sattwerden reicht es allemal. Wir hauen rein, denn die letzte feste Mahlzeit ist schon lange her, sieht man einmal vom Flugzeugessen ab, welches ziemlich schlecht war.

Nach und nach kommen einige Gäste und der Frühstücksraum füllt sich. Alles Frühaufsteher mit Jet-Lag vermutlich. Zeit für uns den Tisch zu räumen.

Wir packen ein wenig um und checken aus. Es ist jetzt schon fast hell und die Luft ist so, wie am gestrigen Abend: warm, weich und nach tropischen Pflanzen duftend. Herrlich! Da macht das Kofferschleppen geradezu Spaß.

Zunächst einmal müssen wir einkaufen. Ein richtiger Großeinkauf muss her. Ich googele ein Walmart-Supercenter in der Nähe und wir fahren hin. Die Straßen sind noch schön leer. Im Walmart kaufen wir uns einen weiteren Kaffee an einer kubanischen Kaffeetheke. Himmel, ist der stark! So etwas kann ich nicht trinken und kippe das tiefschwarze Gebräu weg.

Dann wird der wie immer riesige Einkaufswagen vollgepackt: Boogie-Board für die Kinder, Kühltasche, Campingstühle, ein paar Strandspielzeug, Eis und natürlich Lebensmittel und Getränke. Nicht fehlen dürfen eine Packung Barbecue Chips von Lays und die leckeren Chocolate Cookies, die schon so manchen Hunger besänftigt haben.

Dummerweise habe ich unseren altbewährten Rand McNally Street Atlas zuhause vergessen. Ohne Straßenkarte ist auf Dauer blöd, denn manchmal möchte man auch einen schnellen Überblick haben und sich nicht nur von einer Navi-Anweisung zu nächsten hangeln.

Also frage ich eine Angestellte nach einer map. Die Dame ist sehr freundlich, aber es ist offensichtlich, dass sie mich nicht versteht. Also versuche ich es anders: road atlas? With Streets? No lo entiendo. Sie spricht so gut wie kein Englisch. Davon lasse ich mich nicht entmutigen und frage eine weitere Mitarbeiterin. Das Resultat ist identisch. Irgendwann wird eine Dame herbeizitiert, die offenbar des Englischen halbwegs mächtig ist und bezweifelt, dass es so etwas Extravagantes wie eine Straßenkarte hier gäbe.

Wir fahren erst einmal weiter zur nächsten Tankstelle um dort eine Karte aufzutreiben. Der Tankwart versteht fast kein Englisch und außerdem gibt es hier so etwas nicht. Eines deutet sich jetzt schon an: Im Großraum Miami ist Spanisch, bevorzugt mit kubanischem oder puertoricanischem Einschlag, mindestens gleichauf mit Englisch.

Die Sonne strahlt vom Himmel und wir freuen uns auf den Strand. Schnell gebe ich den Bill Baggs Cape Florida SP als nächstes Ziel ein und wir fahren los. Irgendwann werden wir schon eine Straßenkarte auftreiben, jetzt haben wir keine Lust mehr länger dahinter herzulaufen.

Wir fahren über den Rickenbacher Causeway und sehen im Rückspiegel die Skyline von Miami. Das sieht so vielversprechend aus, dass wir am Ende der Brücke, die das Festland mit Virginia Key und Key Biscayne verbindet, anhalten und nach einer guten Foto-Location suchen.

Besser als von der Sonnenterasse des Rusty Pelican Restaurants kann man Downtown Miami kaum ablichten. Wir nehmen uns vor am Ende des Urlaubs hier einmal essen zu gehen, obwohl die Aussicht wohl den einen oder anderen Dollar extra kosten wird.

Die Sonne steht mittlerweile schon ganz schön hoch. Man merkt, wie intensiv sie hier im Süden der USA ist. Unsere kalkweißen Gebeine cremen wir gründlich ein und außerdem kramen wir unsere Sonnenbrillen hervor. Ein Sonnenbrand gleich am Anfang des Urlaubs ist nicht wirklich lustig und hier - auf ungefähr dem gleichen Breitengrad wie z.B. Saudi-Arabien und Nord-Indien - geht so etwas ruckzuck.

Der Verkehr auf Key Biscayne ist ziemlich stark. Heute findet das Finale des Tennis ATP-Turniers statt und einige Zuschauer sind schon unterwegs um sich gute Plätze zu sichern. Das Navi manövriert und zielsicher zum Parkplatz des Bill Baggs SP und wir kommen gegen 9.30 dort an. Nur ein paar Meter sind es zum Strand und dieser ist morgens noch ziemlich leer. Wir mieten zwei Liegen unter einem großen Sonnenschirm für 20 Bucks und sind jetzt startklar um den Atlantik anzutesten. Was wird uns erwarten? Brrrrrr oder hmmmm?

Eindeutig Letzteres. Das Wasser ist glasklar und mit ca. 23° C perfekt. Warm genug um länger entspannt drinzubleiben und kühl genug um für eine angenehme Erfrischung zu sorgen. Lisa-Marie probiert zum ersten Mal ihre Schnorchelausrüstung aus. Beinahe auf Anhieb kommt sie sehr gut damit klar. Sogar das Untertauchen mit anschließendem Auspusten des Wassers kann sie bald.

Der State Park hat einen alten Leuchtturm, den ich besichtigen möchte. Außerdem lockt mich die kleine Aussichts-"Plattform", von der aus man bestimmt einige gute Bilder machen. Die Wendeltreppe im Inneren des Leuchtturms ist sehr eng und steil. Damals, im Jahr 1825, hat man wohl vergessen einen Fahrstuhl einzubauen. Eindeutig Schlamperei am Bau!

Oben angekommen wird man mit einem herrlichen Rundumblick belohnt. Wie schön das Meer doch aussieht. Ein dezentes Türkis lässt erahnen, dass man hier der Karibik ganz nah ist.

Wieder zurück am Strand berichte ich meinen Damen, wie schön der Ausblick von oben ist. Das möchten sie selbst erleben und machen sich auf den Weg.

Wir bleiben noch ein paar Stunden und stellen fest, dass das intensive Licht wunderbar hilft die Müdigkeit zu vertreiben. Wir fühlen uns noch immer ziemlich fit und sind der Meinung, dass der erste Strand, den wir von Florida zu Sehen bekommen haben, richtig klasse ist.

Langsam machen wir uns startklar um weiterzufahren. Auf dem Weg zu Auto sehe ich eine Eidechse mit interessanter Färbung. Grell-neon-grün scheint hier angesichts der üppigen Vegetation die (Tarn-)Farbe der Saison zu sein.

Wir fahren nun zurück Richtung Festland. Eigentlich wollen wir nach South Beach fahren, um dort etwas zu essen. In Höhe des Tennisturniers stehen wir jedoch im Stau - hier ist gerade absoluter Hochbetrieb. Auf dem Rickenbacher Causeway fließt der Verkehr dann wieder, aber was ist denn bitte in Richtung South Beach los? Wir stehen im dicksten Getümmel und es geht fast gar nichts mehr. Klar, es ist Sonntagnachmittag und wir sind nicht die Einzigen, die ein wenig über den Ocean Drive bummeln möchten.

Wir entscheiden uns umzukehren und Richtung Süden aus der Stadt herauszufahren. Hier ist einfach zu viel Trubel. Unterwegs kommen wir bei einem Denny´s vorbei und nehmen erst einmal ein mittlerweile arg verspätetes Mittagessen ein. Wie in jedem Urlaub bestelle ich als erstes Gericht Moons over My Hammy. Das ist gute Tradition und geht zurück auf das Jahr 1991. Schon damals gab es die Moons und schon damals fand ich sie genial. Auch die Mac % Cheese der Kinder und der Salat für Anja sind gut.

Weiter geht es nach Cutler Ridge, wo wir im La Quinta reserviert haben. Leider gebe ich die falsche Hausnummer ins Navi ein, sodass wir ein wenig suchen müssen. Dann aber finden wir das Hotel und checken ein. Die Kinder gehen gleich an den Pool und ich überspiele erst einmal die Fotos von der Speicherkarte auf die Festplatte. Sicher ist sicher.

Um 20.00 gehen bei uns die Lichter aus. Die Müdigkeit hat uns wieder voll im Griff.