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Big West Tour 2015

(Letzte Änderung: 18.09.2022 @ 12:02)

27. Tag: 26.07.2015 (Teil 1)

Nachts hat es zwei Mal einen fürchterlich lauten Knall gegeben. Hörte sich verdächtig nach einem Gewehr oder einer Pistole an. Dass außerdem noch hin und wieder ein paar Autoalarmanlagen ansprangen, trug ebenfalls nicht gerade zu einer erholsamen Nachtruhe bei. Was zum Teufel ist da los?

Am nächsten Morgen wird beim Anblick einiger auf dem Kopf liegender schwerer Müllcontainer klar, dass hier nicht Schüsse abgefeuert wurden, sondern offenbar Bären auf dem Campingplatz ihr Unwesen getrieben haben auf der Suche nach Essbarem. Leider ist das in manchen Gegenden zu einem echten Problem geworden, was auch dem Leichtsinn und der Ignoranz einiger Mitmenschen zu verdanken ist, die es trotz eindringlicher Regeln und Warnungen nicht schaffen Lebensmittel bärensicher wegzuschließen. Ärgerlich, weil fast immer unnötig.

Beim Zeltabbauen ist es noch relativ frisch: 56° F sind nicht gerade kuschelig, aber die Sonne kommt schon raus und es verspricht ein schöner Tag zu werden. Leider ist das Zelt wegen der unsäglichen Staubwüste auf unserer campsite komplett eingesaut und wir müssen es erst einmal vom schlimmsten Dreck befreien.

Wir fahren nach Lee Vining zum Tanken und zum Frühstücken. Letzteres erledigen wir bei Mono Cup Coffee, wo wir uns Muffins und mittelmäßigen Kaffee kaufen und dieses mit Weintrauben abrunden. Zwar nicht gerade das tollste Frühstück, aber für den Anfang reicht es.

Über die berühmte Tioga Pass Road geht es Richtung Yosemite National Park, wobei am Eingang ein kleiner Stau entstanden ist. Yosemite Valley wird bestimmt knallvoll. Da wir einen annual pass haben, dürfen wir die linke Spur benutzen und an der Blechlawine vorbeifahren. Das ist natürlich ziemlich praktisch.

Leider sieht man schon jetzt, dass wir scheinbar genau ins Zentrum der Waldbrandwolke fahren, die sich über den Seen der June Lake Loop schon wieder verzogen hat, aber weiter im Westen im Bereich Yosemite Valley und Glacier Point sehr dominant ist. Mist, ausgerechnet heute ist die Sicht mäßig bis schlecht, aber das ist natürlich höhere Gewalt und Jammern hilft nichts.

Wegen der quasi nicht vorhandenen Fernsicht, lassen wir Tenaya Lake und Olmsted Point links liegen - hier waren wir in früheren Jahren schon mehrfach, sodass sich der "Verlust" leicht verschmerzen lässt. Ohne Stopp fahren wir hinab ins Yosemite Valley und biegen dann ab auf die Wawona Road. Leider bietet der Tunnel View heute ebenfalls keinen view, sondern nur Touristenmassen, aber auch diesen Aussichtspunkt kennen wir schon zur Genüge.

Als die Abzweigung zum Glacier Point kommt, biegen wir links ab und folgen der Straße fast bis zum Ende, bevor wir einen ersten Stopp machen: Washburn Point.

Yosemite Washburn Point

Der mächtige Granitklotz Half Dome ist gut zu sehen, auch wenn extrem viel Dunst (haze) und dünner Rauch bzw. Asche in der Luft ist.

Kurz danach sind wir am Ziel und steigen aus. Glacier Point ist einer der beeindruckendsten Aussichtspunkte im Yosemite National Park und dementsprechend ist hier touristenmäßig die Hölle los. Ein Parkplatz ist kaum zu bekommen und es dauert eine Weile bis wir fündig geworden sind.

Trotz der schlechten Fernsicht ist der Glacier Point ein absolutes Highlight.

Yosemite Glacier Point Yosemite Glacier Point

Ein internationales Stimmengewirr bildet die Hintergrundkulisse und die Leute drängeln sich an den kleinen Buchten der Aussichtspunkte für das perfekte Fotos. Mama und Papa zusammen mit Sohnemann, dann Papa und Mama alleine, dann Mama, Cousin zweiten Grades und Nichte, dann Oma ... Sämtliche kombinatorische Möglichkeiten werden durchgespielt und das dauert dann schon mal.

Während Anja Taxifahrerin spielt und den Wagen wieder ins Valley bringt, wandern Lisa-Marie, Annalena und ich den 4-Mile Trail, der gegenüber der Straße eine gewaltige Abkürzung darstellt und auf einer Länge von vier Meilen (Wer hätte es gedacht?) hinunter ins Yosemite Valley führt.

4 Mile Trail Yosemite 4-Mile Trail Yosemite

Wenig überraschend ist auch, dass der Weg beständig steil bergab geht, was man uns entgegen kommenden Wanderern auch deutlich ansieht.