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South Of The Border 2016

(Letzte Änderung: 18.09.2022 @ 12:02)

5. Tag: 24.03.2016 (Teil 4)

Schräg gegenüber der Zufahrt nach Balamkú liegt eine winzige, weder ausgeschilderte noch bei Google Maps namentlich vermerkte, Ortschaft, die wir jetzt ansteuern. Wir sind auf der Suche nach gasolina, denn unsere Tankanzeige neigt sich bedrohlich dem Ende und wenn wir heute noch zu der Fledermaushöhle fahren, wird es morgen verdammt knapp bis Escárcega, wo es die nächste Tankstelle gibt.

Natürlich gibt es in dem Kaff keine offizielle Tankstelle, aber wie wir ebenfalls von dem Wirt des Restaurants in unserem Hotel erfahren haben, verkauft jemand dort Bezin unter der Hand. Soll alles ganz gesittet ablaufen und wir wollen es darauf ankommen lassen.

Niemand in dem Dorf versteht auch nur ein Wort Englisch, aber mit Händen und Füßen fragen wir uns durch und kommen nach ein paar vergeblichen Versuchen dann auch endlich zu einem Haus, wo es offenbar eine Tankstelle im Keller gibt. Doch leider sind wir zu spät, wie uns erkärt wird, wobei wir allerdings außer cerrado (geschlossen) und manana (morgen) nichts verstehen. Auf jeden Fall ist wohl Schicht im Schacht und Benzin gibt es zumindest heute nicht. An den Fingern zähle ich vor, wann wir denn manana wieder auf der Matte stehen sollen. Aha, 7.00 Uhr. Ok, bis dann.

Nach diesem kleinen Intermezzo fahren wir ein paar Kilometer Highway 186 Richtung Osten bis zum Kilometer-Marker 107. Kurz hinter einem Straßenschild mit einer Fledermaus, wo die Leitplanken enden, soll sich auf der linken Seite eine unscheinbare und rumpelige Zufahrt zu einem winzigen Parkplatz befinden, wo wir parken müssen. Die Wegbeschreibung ist perfekt, denn hier stehen schon ein paar Autos und den Trampelpfad, der uns beschrieben wurde, finden wir auch sofort.

Es geht ca. fünf Minuten, glücklicherweise nur mit ganz wenigen Mosquitoes, durch dichten Urwald und dann kommen wir zu einer Anhöhe, wo schon einige Leute warten. Tief unter uns liegt eine Höhle, die die Heimat von Millionen Fledermäusen ist.

Bat Cave Calakmul

Noch ist es ein bisschen hin bis die Dämmerung einsetzt und wir müssen ungefähr eine Dreiviertelstunde in der schwülen Hitze des Waldes warten. Immer noch kommen Leute, die auch Zeuge dieses Naturschauspiels sein wollen.

Langsam aber sicher lässt das Sonnenlicht nach und schon kommen einzelne Fledermäuse zum Vorschein. Erst nur ein paar als Vorhut quasi um die Lage zu checken. Dann immer mehr und schließlich geht es los.

Es ist einfach unglaublich, so etwas habe ich noch nie gesehen. Man kann die Tiere riechen, der millionenfache Schlag der kleinen Flügelpaare fächert Wind durch den Wald, was sehr angenehm ist und die Schwüle ein wenig vertreibt. Trichterförmig fliegen die Blutsager in immer größeren Radien nach oben und zerstreuen sich dann in alle Himmelsrichtungen. Wahnsinn!

Bat Cave Calakmu

Ziemlich begeistert fahren wir zum Hotel. Beim Abendessen berichten wir dem Besitzer des Restaurants von unseren Erlebnissen und zeigen ihm die Bilder und Videos. Der Mann freut sich, dass uns ein Tipp so gefallen hat.

Ein sensationeller Tag geht mit Lesen und Internetsurfen zu Ende.