headerbildmobil1 headerbildmobil2 headerbildmobil3 headerbildmobil4 headerbildmobil1
Logo
Buchpromotion on


South Of The Border 2016

(Letzte Änderung: 21.07.2018 @ 19:27)

5. Tag: 24.03.2016 (Teil 1)

Morgens ist tote Hose im Dschungel: totaler Stromausfall, was Kaltduschen bedeutet. Egal, wir sind am Ende der Welt, da muss man ein paar Abstriche machen. Frühstück gibt es wieder im Hotel-Restaurant. Die süßen, aus Maismehl gemachten Brötchen mit knallbunter Glasur schmecken komisch, aber dazu gibt es "normalen" Toast und ein Omelett mit Bacon, Käse und Chaya. Dieses yukatekische Gemüse ist so ähnlich wie Spinat, aber mir schmeckt es nicht besonders und ich sortiere das grüne Zeug aus.

Danach machen wir uns auf den Weg zu unserem eigentlichen Ziel, den Ruinen von Calakmul, die mitten im tiefsten Dschungel liegen. Gleich hinter der kleinen Zufahrtstraße zu unserem Hotel ist eine Eingangsstation, wo wir erst einmal zahlen müssen um passieren zu dürfen. 120 Pesos pro Person, also kaum der Rede wert verglichen mit amerikanischen Nationalparks.

Nach ca. 20 Kilometern auf ganz einsamer Piste kommt wieder eine Kontrolle, aber hier müssen wir nicht noch einmal bezahlen. Noch sind wir längst nicht da, denn Calakmul liegt weitere 40 Kilometer entfernt. Die Straße wird schmaler und zunehmend schlechter. Immer wieder rütteln uns große Schlaglöcher durch, obwohl wir doch versuchen allen auszuweichen. Die Lichtverhältnisse mit einem steten Wechsel aus Sonnenlicht und Schatten der unmittelbar links und rechts der Straße wuchernden Urwaldpflanzen erschweren die Fahrt zusätzlich.

So dauert es insgesamt doch ca. 75 Minuten, bis wir Calakmul erreichen. Kaum sind wir dort, bietet uns eine Dame in gutem Englisch eine Führung an, doch wir verzichten und gehen lieber auf eigene Faust los. Bevor wir die ersten Ruinen erreichen, laufen wir etwa 20 Minuten durch dichten Wald. Gut, dass hier Schatten ist, denn es ist extrem heiß und schwül. Urwaldwetter eben.

Calakmul

Kurz vor den ersten Maya-Strukturen hören wir die Brüllaffen oben in den Wipfeln der Bäume. Ein kehliges, lautes Roaaaaaaahhhh. Doch leider sieht man von den Jungs nichts, dabei hätten meine Töchter doch soooo gerne Fotos per Whatsapp bekommen. Plötzlich ist alles wieder still und wir sind quasi allein auf weiter Flur in der am Morgen noch kaum besuchten riesigen Ruinenanlage Calakmul.

Zur Auswahl stehen drei Fußwege: Ruta Larga (lange Tour), Ruta Media und Ruta Corta. Wir entscheiden uns für die mittlere Variante und kommen zunächst an den weniger spektakulären Bauwerken der Grupo Noreste vorbei. Der Höhepunkt des Rundgangs ist die Gran Acrópolis an der Plaza Central. Dort befinden sich einige spektakuläre Bauwerke, wie z.B. Estructura I (s. Bild links) oder Estructura II, das höchste Bauwerk Calakmuls (s. Bild rechts).

Calakmul Estructura I Calakmul Estructura II

Bei deutlich über 30° C ist der vollkommen schattenlose Aufstieg zur obersten Plattform von Estructura I eine echte Herausforderung für Mensch und Maschine. Die schmalen, etwas abschüssigen und extrem steilen Stufen vermitteln darüber hinaus eher den Eindruck einer Klettertour als eines zivilisierten Treppensteigens. Schwitz, Schnauf ...

Belohnt werden wir mit dem berühmten Dschungel-Rundumblick, für den Calakmul so bekannt ist. Überhaupt ist das Besteigen der Maya-Pyramiden mittlerweile fast überall verboten (Uxmal, Edzna, Chitchén Itzá etc.), wodurch sich Calakmul (noch) wohltuend von anderen historischen Stätten abhebt.

Calakmul Estructura I Calakmul Estructura I Calakmul Estructura I