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Big West Tour 2015

(Letzte Änderung: 9.07.2017 @ 10:04)

8. Tag: 07.07.2015 (Teil 1)

Auch heute Morgen gönnen wir uns ein wenig länger im Zelt. Außerdem war ich in der Nacht ein paar Mal wach und bin todmüde.

Die wärmende Morgensonne nutzen Anja und ich wieder aus und stellen unsere Campingstühle so, dass das Licht durch die Bäume genau auf unsere Gesichter fällt. Dazu ein bisschen Müsli und Joghurt und das erste Frühstück ist bis auf den fehlenden Kaffee perfekt.

Nachdem sich auch die Kinder aus ihren Schlafsäcken geschält haben, fahren wir wieder zu Vons und decken uns mit Käse- und Sesambrötchen ein. Von dort aus fahren wir gleich weiter zum Whitmore Pool, ein paar Meilen südlich von Mammoth Lakes. Das Wetter macht uns allerdings etwas Sorgen, denn schon um 9.00 Uhr morgens treiben dicke Gewitterwolken am Himmel ihr Unwesen. Eigentlich kommen die doch erst immer am Nachmittag. Das verheißt nichts Gutes.

Als die Abzweigung zum Convict Lake kommt, biegen wir rechts ab und nehmen Kurs auf die trockenen Hänge der Eastern Sierra. Vom Ufer des Sees hat man einen schönen Blick.

Convict Lake Convict Lake

Auf der Suche nach dem Whitmore Pool biegen wir etwas später eine Abfahrt zu früh links ab und landen beim Mammoth Airport. Ein winziger regional airport, wo überhaupt nichts los ist, der aber über piekfeine sanitäre Einrichtungen verfügt. In der Abfertigungshalle gibt es offenbar nur Schalter von United und Alaska Airlines.

Gegen 10.30 Uhr sind wir dann endlich an der richtigen Stelle und packen unsere Badesachen. Doch es scheint wie verhext zu sein: wieder ein Reinfall. Heute morgen ist Schwimmunterricht und wir müssten noch zwei Stunden warten, was uns definitiv zu lange ist angesichts der immer drohenderen Gewitterwolken.

Alternativ beschließen wir zum June Lake zu fahren, der in vergangenen Jahren immer für einen Badestopp gut war. Wir brettern die CA 395 hoch Richtung Norden, lassen Mammoth Lakes links liegen und staunen nicht schlecht, als vor uns immer schwärzere Wolken am Horizont auftauschen. Wenig später regnet es in Strömen, und am June Lake zeigt das Thermometer 57° F, was irgendwo zwischen kalt und ganz kalt ist. Schwimmen ist überhaupt kein Thema, sodass wir auf die Nutzung der gebührenpflichtigen day use area dankend verzichten und nur einmal kurz am Rangerhäuschen winken und wieder kehrt machen. Heute ist irgendwie der Wurm drin.

Kurz vor Mammoth biegen wir auf die Mammoth Scenic Loop ab, die jedoch ebenfalls eine Enttäuschung ist. Etwas unterhalt des Mammoth Mountain kommen wir heraus und möchten die 2,5 Meilen lange Straße zum Deadman Pass hochfahren. Beim Rangerhäuschen des Devils Postpile National Monuments fragen wir, ob unser Yukon für die Strecke ok sei, doch die Rangerin rät uns das sein zu lassen: "It´s more like a nice city car. You better take a Jeep."

Hmmpf. Ist ja klasse, die nächste Pleite.

Beratungsresistent trauen wir uns trotzdem, um nach einer dreiviertel Meile feststellen zu müssen, dass das eine eher schwachsinnige Idee ist. Der Straßenkreuzer-Yukon hat einen viel zu breiten Radstand und ist auf der engen Straße zu grobschlächtig. Es hilft alles nichts - wir müssen umkehren.

Jetzt reichts mir aber wirklich. Nach einer kurzen Tagung des Familienrats schnüre ich die Wanderschuhe und nehme den Aufstieg zum Deadman Pass eben zu Fuß in Angriff. Ob das angesichts der Großwetterlage eine weise Idee ist, wird sich noch rausstellen müssen. Deadman Pass ist absolut exponiert und links und rechts hört man schon jetzt unheilvolles Donnergrollen. Der Himmel hat da, wo ich hin möchte, eine Färbung jenseits von Gut und Böse.

Ich lege einen Affenzahn an den Tag und eile die schmale, kurvige und an manchen Stellen extrem steile Straße im Schweinsgalopp hoch.

Road to Deadman Pass Road to Deadman Pass