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Pura Vida 2018

(Letzte Änderung: 23.07.2018 @ 9:14)

6. Tag: 30.03.2018 (Teil 1)

Es ist wieder mal sonnig, aber wieso nieselt es gleichzeitig, ohne dass ein Regenbogen zu sehen ist? Seltsam.

Naja, wir gehen erst mal Frühstücken, um uns mit diesem Phänomen mit vollem Magen zu beschäftigen. Das Frühstück wird in einem hübschen Frühstücksraum (wer hätte es gedacht?) kredenzt. Es gibt sogar Tischkärtchen, wobei wir das ganze ausgeklügelte System durcheinanderbringen, indem wir schlaftrunken wieder mal gar nichts checken und uns irgendwo hin setzen. Das führt dazu, dass uns die kein Wort Englisch sprechenden Damen vom Buffet mit einem freundlichen Lächeln bedenken, kichern und dann einfach die Platzkarten austauschen. Jetzt passt wieder alles. Haben wir toll hinbekommen und das als Deutsche, die wir doch angeblich so auf Ordnung bedacht sind. Was jetzt bloß die Costa Ricaner von uns denken ...

Das Frühstück ist übrigens sehr lecker und liebevoll angerichtet. Es gibt Rührei, Obst, Käse und Schinken, selbstgemachte Marmelade und einen Kaffee, der so stark ist, dass selbst die Zombies aus "The Walking Dead" wieder Leben eingehaucht bekämen. Dann treten wir wieder vor die Tür und - es stippelt doch immer noch, oder spinnen wir? Tun wir nicht, aber wir kapieren erst spät (es ist ja auch noch früh), dass das rübergewehter feinster Nebel vom Monteverde Nebelreservat ist. Welches übrigens mit Vor- und Zuname Monteverde Cloud Forest Biological Reserve heißt.

Pünktlich stehen wir im kleinen Office unserer Unterkunft auf der Matte und warten auf den Fahrer, der uns nach Monteverde bringt. Dieser ist erst recht pünktlich und schlägt exakt um 8:00 Uhr auf. Dumm nur, dass andere Gäste dermaßen entschleunigt unterwegs sind, dass sie darauf pfeifen, ob alle Anderen auf sie warten müssen. Die einen kommen um 8:07 angeschlendert, dann fahren wir eine Minute bzw. eine Straße weiter und warten auf zwei Damen, die sich wohl erst die Haare schön machen mussten, so wie sie aussehen, und sich erst gegen 8:20 Uhr blicken lassen. Und jetzt kommt das Beste: die ganze Truppe der Zuspätkommer kriegt einen Riesenanschiss vom Fahrer, der sie darauf aufmerksam macht, dass 8:00 Uhr 8:00 Uhr bedeutet und nur, weil man in Costa Rica ist, sich nicht einbilden soll, dass irgendein Tico-Aufschlag einkalkuliert ist. Rumms, das sitzt. Ralf und ich machen die Becker-Faust. Leider muss der Fahrer die Suppe auslöffeln, denn sein ganzer Zeitplan, der recht eng getaktet zu sein scheint, kommt gleich morgens ins Wanken.

Ahh, ich mag eigentlich keine Touren, habe ich das schon erwähnt? Drei Mal darf geraten werden, wieso.

Außerdem ist das auch gar keine richtige Tour, sondern nur ein Chauffeurdienst, der kostenlos vom Betreiber des Adventure Parks angeboten wird. Letzterer heißt Selvatura Park, ist in privater Hand und eine der wenigen Möglichkeiten, wie man einem Urwaldgebiet wie Monteverde überhaupt nahekommen kann. So ganz viele Alternativen gibt es da nicht, und da Ralf unbedingt eine Canopy-Aktion starten möchte, landen wir hier.

Das Wetter ist interessant. Schon während der Fahrt verflüchtigt sich die Sonne und macht Nebelwolken Platz, was auch Sinn macht, denn Monteverde ist ja - wie schon gesagt - ein Nebelwaldreservat. Als wir beim Parkplatz sind, regnet es Bindfäden. Es ist nass. Und a....kalt. Wieso habe ich eigentlich meine Regenjacke nicht dabei? Ralf hat an seine auch nicht gedacht. Mensch, es war doch eben noch so schön warm und sonnig und wir sind vielleicht mal zehn Kilometer gefahren.

Dass viele Leute falsch gekleidet erscheinen, hat man natürlich bedacht, und so gibt es im Souvenir Shop alles Mögliche an Regenkleidung. Wir kaufen zwei elefantengroße Ponchos für umgerechnet je neun USD, unter die eine Großfamilie passen würde. Aber sie sind genau das Richtige, zumal man die Fototasche da schön drunterpacken kann.

Schön übrigens, dass ich nicht mal die Hälfte des eigentlichen Eintrittspreises berappen muss. Eine junge Dame spricht mich an, sie leitet wohl eine größere Reisegruppe, und sie haben zu viele Karten. Sie verkauft die Karte für einen Spottpreis (10.000 Colones) und ich lasse mich nicht lange bitten.

Dann gehen wir getrennte Wege. Ralf begibt sich auf seine Canopy-Tour und ich mache den ca. vier Kilometer langen Rundweg durch den Park, der z.T. über Hängebrücken geht. Ingesamt gibt es acht Brücken, die übrigens ganz schön wackeln, was aber nur beim Fotografieren stört.

Aber was heißt "nur" - das ist ganz schön nervig, wenn man gerade ein Bild machen möchte und plötzlich eine Horde Menschen auf die Brücke latscht und das Ding hin und her schaukelt. Gut, dass heute nur wenige Leute im Park sind.

Flug Flug Flug Flug Flug