Hiking Gran Canaria 2022

(Letzte Änderung: 28.05.2022 @ 16:25)

4. Tag: 17.04.2022 (Teil 1)

Hä? Wieso klingelt der Wecker, und es ist noch stockdunkel draußen? Merkwürdig. Ich stehe auf, ziehe die Vorhänge zurück. Ja, da herrscht noch quasi nächtliche Stille. Ein Blick aufs Handy: Uhrzeit passt, viertel nach sieben. Ich gehe unter die Dusche.

Von wegen Uhrzeit passt - das Surface sagt was anderes: 06:15 Uhr. Auch Anja meint, dass ich eine Stunde zu früh dran bin, als ich sie wecken möchte. Wir wollen doch um halb acht beim Frühstück sein, damit es nicht so voll ist.

Ein Blick ins Internet zeigt, dass ich tatsächlich falsch liege - bzw. mein Handy. Ich recherchiere, wieso das Iphone die Uhrzeit nicht richtig synchronisiert mit der Zeitzone der Kanaren (eine Stunde zurück). Auch ein Firmware-Update hilft nicht. Des Rätsels Lösung letztendlich ist, dass sich das Handy in ein anderes Telefonnetz eingewählt hat über Nacht (nicht mehr Movistar), und dieser Mobilfunkanbieter (Yoigo) wohl die falsche Madrid-Uhrzeit übermittelt. Sachen gibts...

Ich lege mich noch mal ein paar Minuten hin.

Nach dem Frühstück, um kurz nach acht, fahre ich los. Ich folge der altbekannten Autobahn nach Süden, biege dann auf die GC-65 ins Landesinnere ab. Diese wird nach einigen Kilometern extrem kurvig und schmal. Sie windet sich durch die Schluchten des Südens hoch und immer höher. Bis nach Santa Lucia fahre ich, wo ich am kostenlosen Parkplatz unterhalb der Kirche parke.

Ich schnüre die Wanderschuhe (sprichwörtlich) und begebe mich auf den Weg zum Fortaleza, einer markanten Felsgruppe, an der ich bereits auf dem Hinweg vorbeigefahren bin. Zunächst muss ich ein wenig nach dem Weg suchen, ohne Navi wäre es schwierig geworden. Prompt lande ich auf einem falschen Pfad, der durch eine kleine Siedlung führt. Unschön ist, dass von allen Seiten super-aggressives Hundebellen ertönt, schön dagegen ist die Vegetation, die die Leute angepflanzt haben.

Plötzlich ist meine Brille weg! Verdammt, habe ich die beim Fotografieren irgendwo liegen gelassen? Ich gehe ein Stück zurück. Dann der Griff zur Kappe - da oben steckt sie. Klingt jetzt irgendwie senil, ich weiß, aber manchmal mache ich solche Sachen. *grins*

Es kann weitergehen. Der Weg führt bergab durch ein weites Tal. Er hat stellenweise viel Geröll, ich muss aufpassen, dass ich mir nicht die Haxen vertrete.

Immer wieder bleibe ich stehen, um zu fotografieren. Hier ist es viel trockener als im Norden der Insel. Dass die Gebirgskette in Höhe des Roque Nublo den Regen abhält, ist nicht zu übersehen.