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G´day Tour 2023

(Letzte Änderung: 16.09.2023 @ 18:12)

Tag 15 (09.07.2023, Teil 1)

Den Wecker brauchen wir nicht – ich bin lange vor halb sechs wach. Die innere Uhr. Oder innere Unruhe? Whatever.

Es ist kalt und stockdunkel, aber auf dem Campground ist schon was los. Wir sind nicht die einzigen, die schon so früh los müssen.

Um zehn vor sechs sitze ich hinter dem Steuer und nehme die ca. fünfstündige Fahrt in Angriff. Während es noch ganz dunkel ist, fahre ich etwas langsamer als üblich. Trotz Fernlicht kann es ganz schnell gehen, und ein Känguruh hüpft im genau falschen Moment über die Straße. Oder „Wandering Stock“ – nein, nicht Wanderstöcke, sondern Vieh, das nicht eingezäunt ist. Hin und wieder sieht man übel zugerichtete Kadaver am Straßenrand.

Bis zum Curtin Springs Roadhouse ist es noch ganz dunkel, dann zeigt sich eine beinahe schon kitschige Morgenröte, die Anja auf Video festhält.


Wow, so grelles Rot!



Zwei Stunden Lasseter Highway und uns kommen exakt drei Autos entgegen. Am Ende des Highways, wo dieser auf den Stuart Highway trifft, liegt das Erldunda Roadhouse. Hier gibt es halbwegs funktionierendes WLAN und gute Cappuccinos. Wir greifen zu und nutzen die immerhin schon sieben Grad Außentemperatur für erste Aufräumarbeiten im Camper. Zur Belohnung gibt es eine Portion Müsli, die letzte des Urlaubs, und ein Glas O-Saft. Wir entsorgen die Vorräte, die wir nicht mehr aufbrauchen können – sind zum Glück nur sehr wenige.

199 km sind es von hier noch bis Alice Springs, immer nach Norden, die Sonne von schräg vorne.

Wir lassen Stuart Wells ohne Rast liegen und machen erst wieder knapp 60 km vor Alice Springs Pause. Diese nutzen wir für finale Aufräumarbeiten. Die Betten müssen zurückgebaut werden, unser Kleinkram verstaut, gründlich durchgefegt und gewischt werden. Das dauert seine Zeit.

Ein junger Mann nähert sich. Er fragt höflich, ob wir ein Startkabel haben, sein Miet-Camper startet nicht mehr. Leider müssen wir passen, aber zum Glück hält hinter uns ein waschechter Australien-Outback Haudegen. Diese Leute haben alles dabei, was man so brauchen könnte – oder andere Hilfsbedürftige. Und hilfsbereit, wie Australier nun einmal sind, kümmert man sich um das Problem. Wir können beruhigt weiterfahren, mehr tun könnten wir definitiv sowieso nicht.

In Alice Springs tanken wir zunächst für 1,99 AUD voll – ganz andere Preise als im Outback, wo die Spanne zwischen 2,50 und 2,65 liegt. Anschließend geht es zum Car Wash. Wir werfen vier 2 AUD-Münzen ein und nutzen spotless rinse. Kein richtiges Waschprogramm, ein mäßig starker Hochdruckreiniger muss reichen, um den gröbsten roten Staub und Matsch loszuwerden. Klappt auch ganz gut, obwohl richtig porentief rein anders aussieht.

Bei Mighty interessiert man sich nullkommanull dafür. Die ganze Prozedur der Wagenrückgabe dauert exakt eine Minute. Eigentlich interessieren nur Kilometerstand und Tankfüllmenge. Das war´s.

Die freundliche Dame im Office ruft uns ein Taxi, das fünf Minuten später auf der Matte steht – Uber gibt es in Alice Springs nicht. Für 20 AUD inklusive Trinkgeld werden wir zu YHA kutschiert. Unsere Unterkunft ist ein Youth Hostel. Obwohl wir um kurz nach eins ankommen, und bis zwei eigentlich die Rezeption geschlossen ist, wird uns geöffnet. Der nette Mann checkt uns auch gleich ein. Wir bekommen Zimmer 7, gleich neben den Toiletten, was praktisch ist.

Alles einfach, aber sauber und nach zwei Wochen Camping im Outback für uns geradezu ungewohnter Luxus:

Australien

Wir halten uns gar nicht lange auf, sondern kümmern uns um unser leibliches Wohl. Wir landen bei Sporties, einer Mischung aus Restaurant und Sports Bar. Das Essen ist gut, es gibt ein vegetarisches Risotto für mich und einen Chicken-Burger für Anja.

Australien Australien

Wir kehren zum Hostel zurück, bitten darum, dass für uns ein Taxi für den nächsten Morgen zum Airport organisiert wird (ein Shuttle fährt gleich nebenan los, wie praktisch!), und relaxen ein wenig auf dem Zimmer.

Australien

Für den Pool ist es ein wenig zu frisch, da er bereits halb im Schatten liegt.

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Nebenan sind die Lautsprecher, mit denen die Poolanlage beschallt wird – Hits aus den 80er und 90ern. Das ist überhaupt auffällig in Australien: In Supermärkten oder Restaurants, zumindest im Outback, laufen Lieder, die man gefühlt das letzte Mal vor dreißig Jahren gehört hat: Summer of 69, Smooth Operator, Hits von Blondie und Nick Kershaw usw. Irgendwie charmant.