African Breeze 2024
(Letzte Änderung: 22.09.2024 @ 11:34)
Tag 9: (15.07.2024)
Inselwechsel ist angesagt! Wir sagen Mahé au revoir und Praslin bonjour.
Dazu müssen wir um 7:00 Uhr beim Frühstück sein, auf die leckeren Pancakes verzichten, das Gepäck die steile Treppe runterwuchten zum Auto und dann zum Flughafen und den Wagen zurückgeben. Also komplett durch Victoria durch, was, wie wir mittlerweile wissen, nicht immer ganz flott geht. Wir fahren zeitig los und haben noch Zeit für ein paar Bilder am Beginn der Île Aurore (oder auch Hodoul Island genannt).


Noch ein Tankstopp, dann fahren wir durch Victorias dichten Verkehr, das sehr hübsche Providence und kommen schließlich zum Airport. Dort erledigen wir die Formalitäten bei Sixt in einer Minute - der Wagen wird überhaupt nicht in Augenschein genommen, es wird nur gefragt, ob er vollgetankt ist.
Wir müssen mit dem Taxi zurück und schlagen das erstbeste Angebot vom Taxi Service (600 SCR) kühn aus. Das ist aber auch wirklich viel zu teuer, indiskutabel. Wir sagen, wir zahlen 400 SCR und bekommen zur Antwort, dass alle Taxis 600 SCR verlangen würden. Eine glatte Lüge, wie wir vorher in unserer Unterkunft erfragt haben. Kurzes Grübeln, dann soll die Fahrt 500 SCR kosten, das wäre das letzte Wort. Ich beharre auf 400 und siehe da: Es ist durchaus jemand bereit, uns für 400 SCR zu fahren, und dieser Jemand macht nicht gerade den Eindruck, dass ihm damit großes Unrecht widerfährt. Er ist sehr höflich, fährt ein nagelneues Auto vor, wo noch die Plastiküberzüge auf den Sitzen hängen, erzählt uns dieses und jenes und liefert uns eine halbe Stunde später gut gelaunt beim Ferry Terminal ab.
Dort müssten wir noch etwa eine Stunde warten. WLAN existiert hier nicht, man kann so ziemlich nichts tun. Außer die armen Touristen bemitleiden, die völlig übernächtigt auf Mahé gelandet sind und gleich weiter nach Praslin durchstarten. - Ich kann davon nur abraten, es wäre für uns Quälerei. Zumal die Überfahrt mit der Cat Cocos einen zweifelhaften Ruf hat, doch dazu gleich mehr.
Wir hängen also ab und tun nichts.
Endlich geht es los, wir stehen in einer langen Schlange und rücken langsam vor. Unsere Fahrkarten auf dem Handy sind ok, wir gehen an Bord - fest entschlossen, die ganze Zeit draußen zu bleiben, denn Cat Cocos wird auch nicht gerade selten in ein wenig schmeichelhaftes Kotz Cocos umgetauft. Nicht, weil die Fährgesellschaft so übel ist, sondern weil die See zwischen Mahé und Praslin meistens ziemlich rau ist.
Es geht harmlos los.
Wir werden von unseren Plätzen an der frischen Luft verscheucht. Alle müssen rein. Wieso, zum Henker! Wollen die, dass alle drinnen göbeln?
Wenig später wissen wir, wieso. Plötzlich finden wir uns in hohem Wellengang wieder. Das hält kein Mensch aus mit Festhalten im Außenbereich, wäre lebensgefährlich. Also macht die Anweisung absolut Sinn. Quasi zeitgleich ist die gesamte Crew mit Plastikhandschuhen und Kotztüten bewaffnet.
Und dann geht es auch schon links und rechts los. Läuft ganz zivilisiert ab: Man hebt einen Arm oder winkt hektisch, schon eilt jemand herbei, händigt eine Kotztüte aus und schenkt dem Armen Göbelnden ein freundliches Lächeln. Wirklich bewundernswert!
Den Horizont fixieren ist übrigens gar nicht mal einfach, wenn der immer wieder aus dem Bild verschwindet, weil das Boot hin und her trudelt und auf und ab ...
Ungefähr 90 Minuten dauert der Spaß, beim Gedanken an die übermüdeten Leute, die quasi direkt aus dem Flieger ankommen, wird selbst uns beinahe schlecht. Ansonsten erweisen sich unsere Mägen als hochseetauglich, zum Glück. Ich würde sagen, dass ungefähr die Hälfte der Passagiere schlecht dran ist, im wahrsten Sinne des Wortes. Darunter ungefähr null Einheimische ...
Irgendwann ist es überstanden und wir laufen im Hafen von Praslin ein.
Das gebuchte Auto bei Bliss ist vorhanden, wir erledigen die Formalitäten in fünf Minuten, bekommen eine sehr freundliche Einweisung und werden gefragt, ob wir schon mal Linksverkehr gefahren sind. Klar, abgesehen davon kommen wir von Mahé. Na, dann wäre das ja auf Praslin ein Kinderspiel, meint der Bliss-Mitarbeiter.
We are good to go ...
Die Straße durchs Inselinnere führt in Kurven bergauf und in Kurven bergab. Immer schön durch herrlichen Regenwald, am berühmten Vallée de Maie vorbei. Am Ende der Straße biegen wir rechts ab und kommen nach Grand Anse. Dort fragen wir nach einem Supermarkt, und man empfiehlt uns Ramajayam am nördlichen Ende des Ortes. Dort kaufen wir Getränke und Snacks ein, um fürs Erste versorgt zu sein.
Nun ist es nur noch ein kurzes Stück, bis es rechts ab geht in die Einfahrt der Villa Confort. Das ist unsere Unterkunft.


Niemand zu sehen, wie kommen wir zu unserem Zimmer. Wir fragen zwei französische Damen, vermutlich Mutter und Tochter, die auf ihren Bus warten, - sie reisen gerade ab -, wie das hier funktioniert. Leider übersehen wir das eigentlich nicht zu übersehende Schild in der Front Door mit der Telefonnummer und dem WIFI-Code. Wir könnten also telefonieren, aber wie gesagt ... eigentlich nicht zu übersehen.
Irgendwann klappt es auch so: Die Dame des Hauses, die sich hier um die Gäste kümmert, kommt, die beiden Französinnen haben sie über Whatsapp informiert. Sehr freundlich, wir bekommen einen Begrüßungsdrink und eine kurze Einweisung, was wo ist usw.
Unser Zimmer ist sehr einfach, aber völlig ok für unsere Ansprüche. Ist immer eine Frage des Preis-Leistungsverhältnisses, und das stimmt hier. Ansonsten könnte man auf die Suche gehen nach suboptimaler Bausubstand und anderen Dingen und würde hier und da fündig, aber deswegen sind wir nicht hier.

Kaum ist die Dame weg: allgemeiner Stromausfall. WLAN geht natürlich auch nicht mehr. Dauert aber nicht lange, dann ist der Strom wieder da. Ich resette den WLAN-Router, alles wieder gut. (Wie sich später herausstellt, ist wohl ein Baum auf eine Stromleitung gestürzt - das hatten wir doch schon auf Mahé ...)
Wir halten uns eine Weile auf der Gemeinschaftsveranda vor unserem Zimmer auf, dann gehe ich zum Mini-Supermarkt nach nebenan und kaufe Nescafe und Coffee Creamer. Die Leute sind unheimlich nett, vor mir steht eine Frau mit vielen Kindern an der Kasse - eine etwas längere Prozedur. Mit einem strahlenden Lächeln lässt sie mich vor .
Nach dem Kaffee machen wir einen Spaziergang zum Grand Anse Beach, der gleich auf der anderen Seite der Hauptstraße liegt und sich kilometerlang an der Südküste erstreckt.



Hübsch, aber sehr viel Seegras. Baden ist hier zu dieser Jahreszeit, wenn der Südost-Monsun weht, nicht so toll, aber das wussten wir vorher.

Wir kehren zum Hotel zurück, testen den Pool und relaxen.
Später gehen wir ein paar Schritte zum Lobster Bay Restaurant. Die Fish & Chips und Anjas Chickenburger sind gar nicht mal übel.
Auf dem Rückweg wieder eine nette Begegnung. Ein Mann warnt uns, im Dunkeln besser die Straßenseite zu wechseln, weil auf der Seite, auf der wir gehen, tiefe Löcher sind und der unvermeidliche Entwässerungsgraben. Auf der anderen Seite wäre es sicherer. Nett, vielen Dank!