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Pacific & Rockies 2022
(Letzte Änderung: 23.04.2023 @ 17:28)
Tag 6: 01.07.2022 (Teil 2)
Nun folgt der Endspurt nach Whistler, wo unsere nächste Unterkunft liegt. Wir spielen mit dem Gedanken, zuerst in den Ort zu fahren, dort etwas zu essen und erst ganz zum Schluss ins Olympic Village zu fahren, welches acht Kilometer südlich von Whistler liegt. Dort werden wir im HI-Hostel pennen. Ein Stau durchkreuzt unsere Pläne - auf noch mehr Verkehr haben wir nun gar keine Lust. Also U-Turn und zurück Marsch, Marsch. Links ab ins ehemalige Olympische Dorf, wo es heutzutage Hostels, ein paar Geschäfte und Cafés und andere (halbwegs bezahlbare) Wohneinheiten gibt.
Wir checken ein und bekommen ein Vier-Bett-Zimmer für uns beide mit einem mit zwei deutschen Mädels geteiltem Badezimmer gleich davor. Perfekt, was wollen wir mehr angesichts des hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnisses, was gerade in Whistler eine absolute Rarität darstellt?
Dann fahren wir nach Whistler, der Stau hat sich mittlerweile verflüchtigt. Wir suchen den Supermarkt, der sich hinter dem Convention Center versteckt, und kaufen ein paar Lebensmittel für 31 CAD. Es ist jetzt kurz vor fünf, wir parken auf einem öffentlichen Parkplatz, der uns zwei CAD/Stunde abverlangt.
Bevor wir uns auf Stadtbesichtigung begeben, verfrachten wir die Sachen ins Auto und checken bei Subway zwei Sandwiches ein, die mir zu matschig sind - das kann Subway eigentlich besser.
Nun geht´s los - ach so, übrigens: Es ist der 1. Juli, Canada Day. Das, was in den USA der 4th of July ist.
Whistler ist prinzipiell eine Party-Hochburg (nicht nur, aber auch), am Canada Day tanzt erwartungsgemäß der Bär. Nicht nur ist es proppevoll, das ist es hier meistens, es strömt uns aus vielen Pubs Party-Mucke entgegen. Hier und da tanzen die Leute auf den Tischen - hackevoll versteht sich.
Allerdings muss man sagen, dass Whistler schon was hat. Ist eben nicht so der 08/15-Ort, den man so häufig antrifft in Nordamerika, sondern ein Ort mit eigenständigem Charakter, inklusive etwas Schickimicki. Wir schlendern durch die Fußgängerzone - ja, die gibt es hier! - und kommen zur Downhill Area.
Lustigerweise treffen wir auf dem Weg zum North Village die deutsche Familie wieder, die auch im Outdoor Lovers in Port Alberni übernachtet hat. Wir haben wohl die gleiche Reiseroute.
Auf der Rückfahrt zum Hostel habe ich die Idee, noch die train wrecks mitzunehmen, die doch ganz in der Nähe sein müssen. Wir verpassen die Abfahrt, probieren es noch einmal und haben Erfolg. Der Parkplatz ist halt überhaupt nicht ausgeschildert, allerdings handelt es sich auch eher um eine inoffizielle Sehenswürdigkeit.
Auch der Weg zu den wrecks ist seltsam. Es geht steil bergab durch dichten Wald. Dabei folgt man einer Mountain-Bike Piste, die aber nichts für Anfänger ist. Dann geht es über die Schienen ...
... und weiter entlang einer Mountain-Bike Piste. Ausgeschildert ist nichts, insofern bin ich heilfroh, dass ich dem gpx-Track folgen kann, den ich mir in weiser Voraussicht runtergeladen habe.
Schließlich bin ich da und kann mich nicht des Eindrucks erwehren, dass das Ganze was von The Walking Dead hat. Ein bisschen unheimlich, mitten im dichten Wald, kurz vor der Dämmerung, Bären gibt es hier übrigens auch ...
Ich sehe mich ausführlich um, muss allerdings ein bisschen darauf achten, dass ich nicht noch im Dunkeln zurückstiefeln muss. Das wäre ungut irgendwie. Wie die Eisenbahnwaggons in diesen Wald gekommen sind, ist nicht mit letzter Sicherheit geklärt. Ein paar Infos dazu und viele weitere Bilder finden sich hier: Click
Eine Hängebrücke führt über den Cheakamus River.
Nach etwa einer Stunde bin ich zurück beim Auto, wo mich Anja - ich bin ja "leicht" verspätet - sehnsüchtig erwartet. Nein, ich bin nicht von einem Bären gefressen worden.
Zurück zum Hostel, und wir beschließen den Tag mit ein paar Bildern von selbigem.
