Ocean Drive & Cliff Walk Newport (RI)
(Letzte Änderung: 17.09.2022 @ 9:20)
Leben in den USA? Für immer? Als Urlaubsland sehr gerne und immer wieder, aber auf Dauer? Also lautet die Antwort: eher nein.
Aber wenn doch, käme Newport (RI) in die engere Wahl. Genauer gesagt stünde die 25000-Einwohnerstadt ganz oben auf der Liste. Newport hat einfach das gewisse Etwas. Sehr alt - für amerikanische Verhältnisse -, d.h. 1639 gegründet, nicht zu groß, aber auch nicht schnarchig, sondern putzmunter verfügt sie ein hübsches historisches Zentrum und einen wunderschönen Hafen.
Und dann sind da ja noch die mondänen Mansions am Ocean Drive. Sie stammen aus der Gilded Age, der Vergoldeten Zeit, nach dem Sezessionskrieg und der folgenden Phase des Wiederaufbaus. Ab den 1870er Jahren prosperierten die USA wirtschaftlich, gleichzeitig stiegen Armut in den Städten und Korruption (deshalb auch "vergoldet", mit hässlichem Stahl unter der glänzenden Oberfläche, und nicht einfach nur "golden").
In den Häusern an der Bellevue Avenue resisiderte der Geldadel in schlossähnlichen Palästen, teilweise nur als Sommerresidenzen gedacht. Für die Superreichen war Newport (RI) so etwas wie ein Zufluchtsort oder eben "da, wo man sein musste bzw. unter Seinesgleichen war". Oder wie es Mark Twain formulierte: "Newport, Rhode Island, that breeding place -that stud farm, so to speak -of aristocracy; aristocracy of the American type."
Die Vanderbilts, die Astors, die Oelrichs, die Wetmores, die Berwinds und andere lebten in Häusern, die Namen tragen wie The Breakers, The Elms, Marble House, Chateau-sur-mer und Rosecliff.
Im Marble House lebten z.B. die Vanderbilts, die durch den Eisenbahnbau zu unermesslichem Reichtum kamen.
Auch The Breakers, die bescheidene Hütte mit 70 Zimmern, gehörte den Vanderbilts.
An der Bellevue Avenue stehen zahlreiche weitere Prachtbauten, die man z.T. besichtigen kann.
Kostenlos ist ein Spaziergang am Wasser entlang. Der Cliff Walk zeigt einige der Paläste von vorne.
Vor allem aber gibt er einen Eindruck von der herrlichen Küstenlandschaft der Easton Bay.
Directions
Beginn des Ocean Drives ist an der Bellevue Avenue, der man nach Süden folgt bis zum Rough Point. Dann geht es rechts ab Richtung Brenton Point, dann hoch zu Fort Adams und zurück zum Ausgangspunkt. In der Karte unten ist das der blaue Rundkurs.
Der Cliff Walk führt ab Easton Beach die Küste entlang. Wenn man ihn ganz geht, hat er eine Länge von 3,5 Meilen (one way). Zunächst ist er asphaltiert und sehr einfach zu gehen, in späteren Abschnitten wird es rauer und man muss über Felsen hüpfen.
Hier zwei Karten zur Orientierung:
GPS-Koordinaten Ocean Drive & Cliff Walk
(WGS84, Dezimalgrad, Umrechner: hier)
GPS Start Cliff Walk: 41.485128, -71.297586
GPS Belmont Beach (Cliff Walk): 41.466979, -71.301612
GPS Beginn Ocean Drive: 41.483704, -71.308530
GPS The Breakers: 41.469876, -71.298751
GPS The Elms: 41.477857, -71.309165
GPS Rough Point: 41.455831, -71.306325
GPS Brenton Point: 41.449654, -71.355719
Good to know
Mein Tipp: Zuerst den Cliff Walk machen. Dann den Ocean Drive, der im Süden und Westen der Halbinsel an weiteren Prachtbauten entlang führt und im weiteren Verlauf die State Parks Brenton Point und Fort Adams ansteuert. Das ist ein volles Tagesprogramm, vor allem, wenn man noch eine Führung in einer der Mansions bucht.
Weitere Infos zu den Mansions und Touren: Click
Den Cliff Walk muss man nicht ganz gehen. Bis zum Belmont Beach (Marine Avenue) ist ein guter Kompromiss. Dann kommt man an The Breakers vorbei.
Wenn man den Cliff Walk geht, sieht man zwar die Mansions von vorne, aber das Fotografieren ist nicht ganz leicht. Klar, die Betreiber möchten, dass man eine Tour bucht, dann kann man fotografieren, was das Zeug hält. Aber auch so ist es möglich, den einen oder anderen Blick zu erhaschen.
Parken: Am (bei Ebbe nicht so schönen) Easton Beach, also da, wo der Cliff Walk losgeht.
Weitere Infos zum Cliff Walk: Click
My Visits
2011 und 2019 waren wir in Newport. Den Cliff Walk konnten wir aber nur 2019 machen.
Klasse. Ein Highlight der East Coast.