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Big Bend Ranch State Park (TX)

(Letzte Änderung: 12.08.2023 @ 16:59)

"Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor."

Meine Beziehung zum Big Bend Ranch State Park lässt sich mit Goethes Worten aus Faust I beschreiben. Zwar war ich dort, bin auch nicht nur durchgefahren, habe die wildromantische Landschaft genossen, die Wüstenluft inhaliert und doch so gut wie nichts von dem riesigen Park gesehen, der seinen Namenszusatz "Ranch" dem Umstand verdankt, dass es dort einige cattle ranches gibt, wobei die Rindviecher allerdings weitgehend frei herumlaufen (open range).

Meine höchst oberflächliche Bekanntschaft mit dem Big Bend Ranch State Park liegt nicht nur an chronischer Eile und Rastlosigkeit - ich will immer mehr sehen - sondern auch an den besonderen Gegebenheiten dort. Dieser 126.000 Hektar große Park inmitten der Chihuahuan Desert ist nicht nur wegen der gewaltigen Dimensionen ein besonderes Kaliber.

Sehr abgelegen. Sehr einsam. Die Parkregionen Solitario, Bofecillos Highlands und Terneros Lowlands sind kaum erschlossenes backcountry. Hier ein paar Zitate zu dem Wildnischarakter des Big Bend Ranch SP:

"Welcome to the Other Side of Nowhere!" So lautet die Überschrift auf der offiziellen Texas Parks & Wildlife Website. Weiter heißt es an gleicher Stelle: "Big Bend Ranch State Park offers outdoor recreation for the truly adventurous." Außerdem hat der Big Bend Ranch SP "...70 miles of unmaintained dirt roads in high-clearance four-wheel-drive vehicles" (a.a.O.)

Gerade der letztgenannte Aspekt löst bei mir ein Kribbeln aus. "We don’t need no stinkin’ pavement." Ein USA-Urlaub ist für mich nicht perfekt, wenn diesem Leitsatz, gefunden in einer Broschüre von Texas Parks & Wildlife zu den 4x4-Möglichkeiten des Big Bend Ranch SP, nicht wenigstens ein kleines bisschen gehuldigt wurde. Ein, zwei dirt roads, meinetwegen auch relativ einfach, müssen verteilt auf vier Wochen mindestens sein. Gerne auch deutlich mehr.

Big Bend Ranch ist ein Eldorado für 4x4-Freunde. Was das bedeutet, wird in der oben genannten Broschüre näher erläutert:

"There are approximately 70 miles of park roads that are not maintained, but which are available for visitors to travel at their own risk. These roads will lead visitors to less-traveled, and in most cases, very remote and beautiful desert landscapes. Unmaintained roads in BBRSP are not considered 'extreme 4X4.' There is no rock crawling or rating system, and not every mile requires 4X4. These roads simply are not maintained, which means they are rougher and more difficult and challenging to travel. Unmaintained roads of BBRSP should only be attempted by experienced 4X4 drivers, with a capable vehicle and adequate 'self-rescue' equipment. These roads are not patrolled on a regular basis. You are pretty much 'on your own' should you have a problem."

Eine kleine Kostprobe: Road to Nowhere (welch bezeichnender Name) führt als Einbahnstraße in das Herz der Wildnisregion Solitario (welch bezeichnender Name). In der Streckenbeschreibung heißt es:

"Experience a narrow, one-way dead-end prospect road that leads into the heart of the Solitario. This jeep road climbs the eastern flank of the ridge observable from Tres Papalotes and angles toward a scenic pass. This saddle has room for a couple of vehicles and a turn-around. Here, on an isolated outcrop of tuff, there are a series of bedrock mortars used by ancient people thousands of years ago. 'Nowhere' offers good day-hike access to interior ridges of the Solitario and forks several times but ultimately goes nowhere. You may have to practice your backing skills or your nerve if you meet someone. Flip a coin for the inside lane if you do! This road can be dangerous, with steep 400 foot slopes off to the side of the mountain. Keep a firm grip on your steering wheel, and pay attention."

Ganz nach meinem Geschmack!

Wer aus welchen Gründen auch immer nicht die Gelegenheit oder keine Lust hat mit einem Geländefahrzeug auf Erkundung zu gehen, sollte zumindest die 60 spektakulären Meilen fahren, die State Highway #170 (weitgehend) innerhalb der Parkgrenzen dem mäandernden Rio Grande folgt.

Highway 170 aka El Camino del Rio aka The River Road schmiegt sich ganz nahe an das Ufer des gemächlich dahin fließenden braun-grauen Bandes, und hinter nahezu jeder Straßen- bzw. Flussbiegung warten neue grandiose Fotomotive. Rio Grande Big Bend Ranch State Park

Man kann dem Rio Grande auch zu Fuß ganz nahe kommen. Zwischen Redford und Lajitas liegt rechter Hand eine kleine picnic area, wo ein schmaler Pfad (Hoodoos Trail) abwärts zum Ufer des Grenzflusses führt. Hier ist Mexiko weniger als einen weiten Steinwurf entfernt.

Rio Grande Shore

Noch zwei Besichtigungstipps: Am westlichen Rand des Parks könnte die Fort Leaton State Historic Site einen Besuch wert sein (leider war das Fort bei meinem Besuch über Mittag geschlossen). Ganz auf der anderen Seite des Parks, kurz vor Lajitas, liegt das ausgesprochen malerische Contrabando Movie Set.

Contrabando Movie Set

Die Adobe-Bauten dienten als Kulissen für diverse Movies, wie z.B. Lone Star (1996) von Regisseur John Sayles. Leider sehen aktuelle Pläne der Parkverwaltung (Stand: Mai 2015) vor, dass viele bei einer Überschwemmung im Jahr 2008 beschädigte Gebäude aus Sicherheitsgründen abgerissen werden.

Directions

GPS-Koordinaten Big Bend Ranch SP

(WGS84, Dezimalgrad, Umrechner: hier)

GPS Contrabando Movie Set: 29.279395, -103.840962

My Visits

Leider hat es erst 2014 geklappt den Big Bend Ranch SP zu besuchen.

My Rating

My Rating

Flüchtiger Eindruck hin oder her - für drei Sterne reicht es locker. Irgendwann werde ich mal tiefer ins Hinterland des Parks eintauchen und jede Wette: dann ist der vierte Stern fällig!