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School´s out Tour 1992

(Letzte Änderung: 25.12.2016 @ 10:16)

Anreise und Normal (IL)

Die Hinreise hätte turbulenter kaum laufen können. Ich hatte einen Flug von Hannover nach Chicago über London Heathrow mit British Airways gebucht. Doch leider war in Hannover dichter Nebel, sodass der Flieger mit Verspätung losging. In London war ich dann zu spät, um den Transatlantikflug noch zu erwischen. Alles Gerenne durch das Flughafengebäude half nichts. Als ich am Gate ankam, war das Boarding schon beendet und die Türen waren geschlossen. Mist!

Man bot mir großzügig an, am nächsten Tag zu fliegen, was für mich aber überhaupt nicht infrage kam. Ich wollte unbedingt heute los. Nach einigen zähen Verhandlungen, bei dem ich zu der Notlüge griff, dass ich pünktlich zu einer Hochzeit erscheinen müsste, wurde ich auf einen späteren Flug am gleichen Tag gebucht - nach Minneapolis/ St. Paul. Detroit wäre die Alternative gewesen, die mir aber eher ungünstiger erschien. Minneapolis ist ja immerhin relativ nahe bei Chicago.

Leider konnte ich Anja nicht erreichen, um ihr die Planänderungen mitzuteilen. Sie wollte mich in O`Hare abholen und konnte sich nur wundern, dass ich nicht aus der eigentlichen Maschine ausstieg. Ihre Recherchen hatten dann aber Klarheit gebracht, sodass sie wenigstens informiert war.

Ich flog also von London nach Minneapolis und stieg dort in eine Northwest-Maschine nach Chicago um. Es war ein Abendflug und ich war hundemüde von dem ganzen Stress und dem langen Flug. Gut, dass viele Plätze im Flieger frei waren, dadurch konnte ich wenigstens bequem relaxen.

In Chicago nahm mich Anja gleich glücklich in Empfang. Die nächste böse Überraschung gab es dann in der Baggage Claim Area. Natürlich hat mein Gepäck die ganzen Umbuchungseskapaden nicht anstandslos mitgemacht. Das Gepäckband stoppte irgendwann und mein Rucksack war irgendwo im Nirgendwo. Nochmal Mist! Ich füllte einen Baggage Report aus und wohl oder übel mussten wir ohne Gepäck abziehen. Wenn es wieder auftauchte, würde man es nachliefern ins Motel 6 in Normal, wo ich übernachten würde.

Wir mieteten dann bei Alamo einen Compact Mietwagen mit Kentucky-Nummernschild und checkten angesichts der späten Stunde in einem Motel in der Nähe von Chicago ein.

Am nächsten Morgen ging es dann bei herrlichem Wetter los und wir fuhren Richtung Süden nach Normal. Anja studierte schon mal die Karte, während ich ein paar Fotos machte.

In Normal checkte ich bis Donnerstag einschließlich im Motel 6 ein, welches jeweils von Montag bis Donnerstag mein Basislager für die nächsten vier Wochen werden sollte. Nach zwei, drei Tagen wurde dann auch mein Koffer bis vor die Zimmertür geliefert.

Eine Anekdote ist mir noch in Erinnerung: Wir haben den Autoschlüssel im Auto eingeschlossen - damals ging das noch und wussten nicht, was zu tun ist. Einen Ersatzschlüssel hatten wir nicht. Also riefen wir die Polizei an, die sich als Freund und Helfer par excellence entpuppte. Ganz behutsam und geduldig, um ja nichts zu zerstören, brach ein super-netter police officer in unseren Wagen ein und befreite die Schlüssel und uns aus der Not.

Während Anja in den nächsten Tagen vormittags Veranstaltungen hatte, sah ich mich in Normal ein wenig näher um. Naja, spektakulär ist der Ort nicht, aber der Campus ist hübsch.

Anja war in der Walker Hall zusammen mit einer Amerikanerin (Sherri) untergebracht, mit der sie sich schnell angefreundet hatte. Sherri war große Clinton-Anhängerin (s. Bild links). Babbitt´s Bookstore war für eine Amerikanistikstudentin wir Anja ein wichtiger Anlaufpunkt.

Außerdem gab es noch das Coffeehouse. Ein Ort der Ruhe und Besinnlichkeit. Bei klassischer Musik im Hintergrund konnte man sich durch unzählige Kaffeesorten probieren.

Einmal bestellte ich dort einen Kaffee und der Angestellte fragte: "Flarrrrrot?" Ich: "Excuse me?" Er: "Flarrrrrot?" Ich: "Hääääh?" Er gab mir dann resigniert einen normalen Kaffee, was auch genau so in Ordnung ging. Die Alternative wäre wohl ein flavoured coffee gewesen. War mir damals neu, dass es so etwas überhaupt gibt.