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a taste of paradise 2013

(Letzte Änderung: 9.07.2017 @ 10:04)

19. Tag: 11.08.2013

Heute Morgen steht wieder einmal Kofferpacken auf der Agenda. Anja hat gestern Abend schon damit begonnen, heute muss alles reisefertig gemacht werden.

Gegen 10.00 sind wir abmarschbereit und fahren zum Flughafen. Natürlich sind wir wieder einmal überpünktlich, denn unser Flug geht erst um 13.10 Uhr. Andererseits wollen wir auch nicht in Stress kommen und der Morgen ist sowieso nicht mehr anderweitig sinnvoll nutzbar. Außerdem möchten wir noch in aller Seelenruhe einen Cappucino bei Starbucks schlürfen.

Letzteres klappt schon mal nicht, denn wir fahren an dem Shopping-Center vorbei und als uns aufgeht, dass wir zu weit sind, lohnt das Umkehren auch nicht mehr. Wir sind schon fast am kleinen Flughafen von Kona.

Bei Alamo ist es überraschenderweise sehr voll - wir hatten mit gähnender Leere gerechnet. Vielleicht liegt das daran, dass heute Sonntag ist, und viele Urlauber abreisen müssen. Der Alamo-Mitarbeiter, der uns abfertigt, spricht uns urplötzlich in fehlerfreiem Deutsch an. Der österreichische Akzent ist unverkennbar. Wie sich herausstellt ist der Mann Amerikaner, der eine österreichische Frau geheiratet hat, mit der er nur Deutsch spricht.

Wir müssen 188 USD zahlen - planmäßig, denn das ist ja das Upgrade auf den Jeep, der uns so gute Dienste geleistet hat (besonders auf der Piste zum Green Sand Beach). Dafür liefern wir den Wagen auch in einem äußeren Zustand ab, der einem Jeep Wrangler Sahara Edition alle Ehre macht. Die Kiste sieht aus, als hätten wir darin gerade Paris - Dakar gewonnen.

Mit dem Shuttle fahren wir zum Terminal und kommen wieder ins Gespräch mit einem Amerikaner. Auch dieser, etwa 60 Jahre alte, Herr parliert in moindestens akzeptablem Deutsch. Im zarten Alter von sechs Jahren ist er von Deutschland nach Amerika ausgewandert und lebt nun in Huntington Beach (CA). Der Mann hat noch gute Erinnerungen an seine Muttersprache. Seine Aussprache ist richtig gut, aber manchmal muss unser Freund nach dem richtigen deutschen Ausdruck suchen. Wer will es ihm verdenken.

Als wir am Terminal ankommen, haben wir noch knapp zwei Stunden, die wir irgendwie totschlagen müssen. Das geht auf kleinen Flughäfen noch schlechter als auf großen und Kona Airport ist richtig klein. Ich langweile mich zu Tode und mache meinem trauten Eheweib in gespieltem Ernst schwere Vorwürfe, dass sie alle so früh aus dem Bett geschmissen hat.

Außerdem: Wie schön sind doch klimatisierte Abfertigungshallen! Die gibt es hier entweder nicht oder sie sind heillos überfüllt. Was für eine Hektik!

Lisa-Marie und Annalena dürfen sich Blütenstecker für´s Haar aussuchen, die natürlich viel zu teuer sind. Egal. Dafür sparen wir am Cappucino, denn der ist nicht vorhanden, und die Alternative (normaler Kaffee) ist maßlos überteuert.

Im Flugzeug sitze ich auf der linken Seite. Platz A am Fenster - perfekt für interessante Fotos aus der Vogelperspektive. An Bord gibt es passion fruit juice. Natürlich nicht frischen, sondern quietschsüßes Fruchtsaftkonzentrat ohne Fruchtsaft.

Zunächst geht es wieder an Kaho'olawe vorbei.

Dann taucht die Südküste von Maui auf....

... und schließlich fliegen wir über West-Maui.

Beim Landeanflug nach Kahului wackelt es ganz schön, denn es ist sehr windig. Der Flughafen von Kahului ist wesentlich größer als die Flughäfen in Lihu'e oder Kona.

Mit dem Alamo-Shuttle fahren wir zu unserer Mietwagenstation. Der Shuttle ist rappelvoll und wir können froh sein noch einen Sitzplatz bekommen zu haben. Als wir da sind, springt Anja als Zweite raus um vorne in der Schlange zu stehen, während ich das Gepäck aus dem Shuttle hieve und versuche zu verhindern, dass mit die jungen Damen permanent im Weg stehen. Fünf Koffer sowie Handgepäck und zwei Kinder erwecken Mitleid bei unserem Fahrer, der mir tatkräftig hilft.

Man bietet uns ein Upgrade auf ein größeres Auto an und nach den positiven Erfahrungen, die wir auf Big Island damit sammeln durften, stößt dieses Angebot nicht auf taube Ohren. Ich frage nach einem Jeep Wrangler, doch "We´re very tight on Jeeps." beendet derartige Ambitionen.

Ok, diskutieren wir einen Standard SUV, der immer noch größer ist als unsere gebuchter Midsize SUV. Es verschlägt mir die Sprache, als die Dame uns freudestrahlend entgegen flötet, dass das Upgrade nur 759 USD beträgt. Ich bin kurz davor zu fragen, ob das pro Tag wäre, doch verkneife mir diese bitterböse Bemerkung. Dabei ist das doch noch günstig, wird mir versichert, denn ein Wrangler, den es ja angeblich gar nicht mehr gibt, würde 1200 USD Mehrkosten ausmachen.

Für mich ist das Thema erledigt und so sehe ich wohl auch aus. Die Alamo-Dame kramt jetzt tief in der Trickkiste und fördert einen sensationellen Clou aus dem letzten Verkaufsgesprächeseminar zutage. Personalrabatt. Nur 470 USD Upgrade. Leider muss ich den erwartungsfrohen Blick meines Gegenübers wieder enttäuschen.

Macht doch nix. Wie wäre es denn mit 280 USD? Out-of-window-sale. Ich stutze und frage mich intensiv, ob ich im richtigen Kino bin. Was geht denn hier ab, sind wir etwa im Orient gelandet? Türkischer Basar? (Ich möchte meinen türkischen Lesern keineswegs zu nahe treten!)

Jetzt erwacht mein sportlicher Ehrgeiz. Ich schlage 160 USD Upgrade vor in fester Erwartung, dass das entrüstet retourniert wird. So ist es: 160 USD "...is way too low". Wie wäre es mit 180? Ok, ok, da sammer dabei...

Für insgesamt 204 USD (alle obigen Preisangaben verstehen sich ohne sales tax) bekommen wir einen Super-Schlitten. Der schwarz-metallicfarbene Ford Edge Limited Edition kommt mit einer sensationellen Ausstattung. Ledersitze, getönte Scheiben, Rückfahrkamera, WLAN, Bluetooth-Soundanlage usw. usf. - alles ist dabei.

Die fast nagelneue Kiste hat scheinbar einen Formel 1-Motor intus und geht an der Ampel ab wie Zäpfchen. Platz für unser Gepäck gibt es mehr als genug, die Kinder müssen nicht wie auf Kaua'i auf den Koffern sitzen.

Während der Fahrt zu unserer Ferienanlage in Kapalua beschäftige ich mich vorwiegend damit die Bluetooth-Soundanlage in den Griff zu bekommen. Klappt gut, mein Smartphone wird anstandslos erkannt und die Kopplung funktioniert einwandfrei. Die Landschaft ist anfangs sowieso nicht sonderlich bestaunenswert, von Kahului geht es über den Kuihelani Highway nach Ma'alea. Spektakulär ist anders.

Hinter Ma'alea geht es auf den Küstenhighway 30, der den Westteil Mauis umrundet. Nun ist die Aussicht plötzlich viel besser. Ein schöner Vorgeschmack auf das, was hoffentlich noch kommt. In Lahhaina finden wir einen Safeway, den wir um 105 USD bereichern. Dafür haben wir jetzt erst mal Lebensmittel für ein paar Tage an Bord.

Als wir das Kapalua Resort erreichen, müssen wir uns erst einmal den Weg zeigen lassen zu unserer Unterkunft. Die Anlage ist riesig und in mehrere Komplexe unterteilt. Wir haben eine golf villa.

Unser Apartment liegt im ersten Stock, wir müssen also die Koffer eine Etage nach oben schleppen. Dafür können wir direkt vor der Haustür auf der anderen Straßenseite parken.

Die Wohnung ist sehr schön und hat einen großen Balkon, von dem aus der Blick über den Golfplatz bis hinüber zum Ozean reicht. Wir haben wieder eine gute Wahl getroffen, aber vom Preis-Leistungsverhältnis her ist das Kapalua Resort die schlechteste Unterkunft unserer Hawai'i-Reise. Das jedoch ist Jammern auf hohem Niveau.

Nachdem die Koffer ausgepackt sind, geht Anja mit den Kindern noch an den Pool, der ein paar Meter den Berg rauf liegt. Ich hingegen fahre noch ein wenig los - zu Fuß bis zum Strand ist relativ weit - um mich zu orientieren und die nähere Umgebung zu erkunden.

Dabei finde ich den Coastal Trail, der zum Oneloa Beach führt. Überall liegen riesige weiße Hibiskusblüten am Boden. Leider liegt der schöne Strand jetzt, am späten Nachmittag, in frontalem Gegenlicht. Zum Fotografieren ist das eher ungeeignet.

Zum Abendessen gibt es deutschen Kartoffelsalat, der jedoch nicht besonders gut schmeckt, sowie vegetarisch gefüllte hawaiianische Teigtaschen von der Deli-Theke im Safeway. Die sind richtig klasse.